Beschreibung
Symbol steht seit dem späten Kant für einen eigenen
Wirklichkeitszugang neben dem begrifflich-analytischen von Wissenschaft
und Alltag.
Tillich macht Symbol zum Grundbegriff seiner systematischen
Theologie, aber er verlässt das begriffliche Denken nicht.
Cassirer entwickelt eine mehrdimensionale, perspektivische
Erkenntnistheorie als Philosophie der symbolischen Formen. Darin hat
Mythos eine eigene Logik und ermöglicht überhaupt erst Bewusstsein. Aber
zur Religion als Symbolischer Form sagt Cassirer wenig.
Die Verfasserin rekonstruiert Grundstrukturen symbolischen Denkens in der
religiösen Erfahrung. Fundamental sind dabei neben Existenz und
Offenbarung die eigene Leiblichkeit und die Sinne, die je spezifisch
Wirklichkeit erschließen. Auch Luther folgt dieser Spur, wo er
seelsorglich spricht. Die Ordnung der symbolischen Erfahrung entspricht
oft der Logik von Fraktalen.
Von derselben Autorin erscheinen im LIT-Verlag:
Reliquienverehrung als Symbolsystem. Volkskirchliche Praxis und
reformatorischer Umbruch: Zum Wittenberger Reliquienschatz und zur
Transformation des symbolischen Denkens bei Luther und
Einführung in das symbolische Denken. Hermeneutik und elementares
Bibelverstehen