Beschreibung
Lässt sich Goethe als Gesellschaftsforscher lesen? Ist der französische
Roman des 19. Jahrhunderts durch soziologische Analysen überhaupt noch zu
überbieten? Sind die Lehren des Peter Handke in der “Morawischen Nacht”
darüber, “kein Koch, kein Weber, kein Nachtportier, kein Reiseleiter …
kein Waffenhändler … und kein Handelnder, auf keinen Fall” zu sein nicht
viel beredter zum Verständnis der soziologischen Aprioris als ganze
Bibliotheken der Individualisierungsdebatte?
Dieser Beitrag über das prekäre Verhältnis von literarischer Kommunikation
und Gesellschaftsanalyse möchte für eine stärkere Wechselwirkung
plädieren, ohne den peinlichen Frevel der Sphärenvermischung zu begehen.