Beschreibung
Bisher wurde die Geschichte der deutschen Kolonialmedizin ausschließlich
aus medizinhistorischem Gesichtspunkt erforscht. Dabei wurde es oft
vernachlässigt, die Tätigkeit der Ärzte in Zusammenhang mit politischen
und sozialen Angelegenheiten zu bringen. Hiroyuki Isobe stellt anhand der
kolonialen Medizinalberichte über die Bekämpfung der Schlafkrankheit fest,
dass die von den Ärzten vorgeschlagenen Maßnahmen wegen des finanziellen
Mangels in den Kolonien nur eingeschränkt und nicht gleichmäßig
durchgesetzt wurden. Dies führt dazu, die deutsche “Tropenmedizin” im
kolonialpolitischen Kontext zu erfassen und sie unter einer vergleichenden
Perspektive darzustellen.