Beschreibung
Vor 60 Jahren, im Dezember 1948, verabschiedeten die Vereinten
Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Sowohl im Rahmen
der Vereinten Nationen als auch in Europa konnte der
Menschenrechtsgedanke seitdem rechtlich weiter ausgebaut und gestärkt
werden. Bedingt durch die Migrationsbewegungen der letzten Jahrzehnte
haben sich allerdings die Länder Europas zu multi-ethnischen
Gesellschaften mit unterschiedlichen Einwanderergruppen entwickelt,
die sich mit Fragen der Anerkennung kultureller Traditionen,
Religionen und Lebensweisen auseinandersetzen müssen. Nicht nur von
staatlicher Seite, sondern auch in der Zivilgesellschaft werden
beispielsweise die Chancen und Risiken der Integration kontrovers
diskutiert. Auch in den Reformländern Ost- und Mitteleuropas, in denen
Menschen- und Minderheitenrechte in den neuen Verfassungen verankert
wurden, verläuft der Veränderungsprozess nicht immer ohne
Komplikationen. Im Osten wie im Westen Europas bleiben die Garantie
von Bürgerrechten und die Integration von Minderheiten daher in allen
Bereichen des politischen, sozialen und ökonomischen Lebens mit neuen
gesellschaftlichen Herausforderungen verknüpft.
Ines Katenhusen ist derzeit Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und Grundsatzfragen
im Dekanat der Philosophischen Fakultät der Leibniz Universität Hannover.