FrauenAlltag im östlichsten deutschen Osten: Eisenhüttenstadt

ab 14,90 

Ute Mohrmann, Leonore Scholze-Irrlitz, Sigrid Jacobeit (Hg.)

ISBN 978-3-8258-1674-2
Band-Nr. 47
Jahr 2008
Seiten 184
Bindung broschiert
Reihe Berliner Blätter:

Artikelnummer: 978-3-8258-1674-2 Kategorien: , ,

Beschreibung

Eisenhüttenstadt – postsozialistische Tristesse mit Stahlwerk oder moderne
Neubaustadt am Rande des reizvollen Schlaubetals mit der dynamischen
Ausstrahlung eines industriellen „Leuchtturms“? Beide Lesarten sind möglich, denn
im östlichsten deutschen Osten prallen die Gegensätze aufeinander. Da gibt
es Bevölkerungsrückgang und Arbeitslosigkeit, Abriss und Stadtumbau, die das
Bild der zu Beginn der 1950er Jahre errichteten „Ersten sozialistischen
Stadt Deutschlands“ seit längerem prägen. Das Ende des industriellen
Gründungsmythos der Stadt korreliert mit den tiefgreifenden Veränderungen in den
Arbeits- und Lebensbedingungen der Einwohner. Die „Wende“ von 1989/90 war
schmerzvoller Bruch mit den althergebrachten Gewohnheiten und
hoffnungsvoller Neubeginn zugleich.

Wesentlicher Teil des mit Wucht auf das Alltagsleben durchschlagenden
Transformationsprozesses in Eisenhüttenstadt sind die Frauen. Sie vertreten sowohl
die älteste Aufbaugeneration von Hüttenwerk und „Planstadt“ als auch die
neueste Generation. Zu Wort kommen in diesem Band Arbeiterinnen aus dem Stahlwerk,
Unternehmerinnen, Pendlerinnen, Hartz IV-Empfängerinnen, Ein-Euro-Jobberinnen sowie Schülerinnen und Schüler. Großartig ist die Moral der
„Alten“, die ihre Ideale nicht verleugnen wollen, mutig ist das berufliche
und soziale Engagement der „Jungen“. Von sozialer Ausgrenzung oder
Desorientierung gekennzeichnete Alltagsumstände sowie Lebensverläufe werden nicht
ausgespart, wenn sich der Blick auf neue soziale und kulturelle Milieus richtet, die
zwischen Stahlwerk und neoklassizistischem Zentrum mit umgebauten
Plattenquartieren Netzwerke einer vielleicht neuen Lebensweise bilden.