Beschreibung
Auch in diesem zweiten Band über die mannigfachen
Beziehungen
der DDR zu Afrika kommen Autoren mit kontrastierenden
persönlichen, beruflichen und politischen Erfahrungen und
Meinungen zu Wort. Sie fügen als Wissenschaftler,
Journalisten, Schriftsteller, Kirchenleute, ehemalige
Diplomaten, FDJ-Brigadisten und Studenten in einer von ihnen
selbst gewählten literarischen Form weitere Mosaiksteinchen
in das Bild dieses Teils der Geschichte der DDR ein. Auch
Afrikaner bringen ihre durchaus nicht einheitliche Sicht zu
einigen Aspekten der Beziehungen der DDR zu ihrem Kontinent
ein.
Erstmals werden auf der Grundlage archivalischer
Quellen solchen brisanten politischen Themen wie die
Unterstützung der DDR für den bewaffneten Kampf im Süden
Afrikas oder das komplizierte Verhältnis zur zimbabwischen
Befreiungsbewegung beleuchtet. Am Beispiel der Verbindungen
des neuen Bundeslandes Brandenburg zu Afrika wird ein
Brückenschlag aus der Vergangenheit in die Gegenwart
versucht. Interessante Details zum Außenhandel und den
kirchlichen Beziehungen kommen zur Sprache.
Das kritische
Nachdenken über die in der DDR praktizierte Solidarität im
Kampf gegen Kolonialismus und Rassismus schließt Erfahrungen
der Solidaritätsarbeit innerhalb und außerhalb der
etablierten politischen Strukturen ein und ist mit der
Präsentation einer Fülle von Zahlen und Fakten verbunden.
Aus unterschiedlichen Blickwinkeln setzen sich Autoren mit
der Bildungszusammenarbeit der DDR auseinander und
konzentrieren sich hierbei vor allem auf Angola und
Mosambik.
Ostdeutsche Afrikawissenschaftler führen den
Disput über Probleme ihrer Arbeit fort, westdeutsche
Kollegen äußern sich zu wechselseitigen Einflüssen der ost-
und westdeutschen Wissenschaftsentwicklung. Ein
Diskussionsangebot über die Medienberichterstattung über
Afrika wird unterbreitet. Die Reflexion eines
Schriftstellers über seine Erlebnisse schließlich
unterstreicht die Differenziertheit und Vielschichtigkeit
des Verhältnisses der DDR zu diesem Kontinent und seinen
Menschen.
Privatdozent Dr. phil. & Dr. rer. pol. habil. Ulrich van der Heyden, geb.
1954, ist Afrika- und Kolonialhistoriker sowie Politikwissenschaftler mit
dem Schwerpunkt Afrika. Er lehrt am Otto-Suhr-Institut für
Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin und ist wissenschaftlicher
Mitarbeiter am Seminar für Missions- und Religionswissenschaft sowie
Ökumenik der Humboldt-Universität zu Berlin.