Beschreibung
Regionale Konversion heißt, den
Truppenabbau zu gestalten, insbesondere hinsichtlich der
regionalen Beschäftigungsperspektiven und der
organisatorischen Möglichkeiten, zivile Nutzungskonzepte für
militärische Liegenschaften zu erarbeiten. Für diese
Gestaltungsaufgabe liefert das Buch methodische und
theoretisch-konzeptionelle Grundlagen für die
konversionspolitische Praxis.
Theoretisch wird ein akteurs- und handlungsorientierter
Ansatz vorgeschlagen, der sich gegen ein instrumentell
verkürztes Verständnis von regionaler Konversion wendet. Er
berücksichtigt neben ökonomischen Aspekten die Bedeutung
“weicher”, sozialer und kultureller Faktoren des
Alltagslebens in Garnisonsgemeinden sowie des
konversionspolitischen Klimas. Dezentrale,
kooperationsorientierte Konzepte zur Organisation regionaler
Konversion können besser an die jeweils unterschiedlichen
regionalen Potentiale und Bedarfe angepaßt werden als
zentralistische Ansätze, zumal Konversion faktisch Aufgabe
der Akteure vor Ort ist. Diesbezüglich wird auch eine
kritische Würdigung der konversionspolitischen Diskussion
der achtziger Jahre vorgenommen.
Die Folgen der Abrüstung für die regionale Beschäftigung
werden anhand empirischer Daten aus dem Bundesland
Schleswig-Holstein exemplarisch untersucht. Die Ergebnisse
belegen – unter Verweis auf andere bundesweite und
regionale Studien -, daß eine
Dramatisierung nicht angebracht ist, sondern der
Truppenabbau auch Chancen für die regionale Entwicklung
eröffnet.