Die Grundsteinlegung deutscher Sicherheitspolitik, 1949-1955

ab 10,90 

Christian Tuschhoff

ISBN 978-3-8258-2198-6
Band-Nr. 18
Jahr 1994
Seiten 119
Bindung broschiert
Reihe Forschungsberichte internationale Politik

Artikelnummer: 978-3-8258-2198-6 Kategorien: ,

Beschreibung

Die Bundesrepublik Deutschland erreichte in den
Verhandlungen mit den drei Westmächten zur Grundsteinlegung
ihrer Sicherheitspolitik mehr Zugeständnisse als sie zu
Beginn der Verhandlungen gefordert hatte. Dieser Erfolg
beruhte auf drei prinzipiellen Stärken: einem nich
öffentlich aber in den Verhandlungen zur Schau gestellten
Machtwillen und -bewußtsein; der Bereitschaft, für eine
Übergangszeit hohe militärische Sicherheitsrisiken
einzugehen; und schließlich einem langen Atem sowie der
Hoffnung, daß die Risiken in der Folgezeit abgetragen werden
könnten.
Aufgrund dieser Charakteristika gelang es der
Bundesregierung unter Konrad Adenauer, jene Grundsteine
deutscher Sicherheitspolitik zu legen, an denen auch ihre
Nachfolgerinnen bis zur Vereinigung der beiden deutschen
Staaten festhielten. Dazu gehörte die feste politische und
militärische Bindung der Bundesrepublik an den Westen, die
Anwesenheit alliierter Streitkräfte in der Bundesrepublik,
die Vermeidung von Zonen unterschiedlicher Sicherheit im
Bündnis und die politische und militärische
Gleichberechtigung Deutschlands und seiner Soldaten mit
anderen Bündnispartnern sowie die Verpflichtung der
Westmächte, die deutschlandpolitischen Sonderinteressen der
Bundesrepublik mitzutragen. Der Erfolg der deutschen
Sicherheitspolitik bestand 1955 darin, die Position einer
Vetomacht im Bündnis erreicht zu haben. Die Aufgabe für die
Folgezeit war es deshalb, Deutschland darüber hinaus
zusätzliche Gestaltungskraft zur Förderung des Friedens in
Europa zu verschaffen.
Die Studie kommt zu diesem Ergebnis, weil sie nicht bei der
Frage nach den Interessen und Zielen der Bundesrepublik
stehen bleibt, sondern danach fragt, wie versucht wurde,
sicherheitspolitische Ziele in die Tat umzusetzen. Den
detaillierten Planungen für eine zu schaffende Bundeswehr
kam dabei ausschlaggebende Bedeutung zu. Sie bilden ebenso
den Bewertungsmaßstab dafür, welche Ausgangspositionen in
den internationalen Verhandlungen durchgesetzt werden
konnten.