Beschreibung
Fotografien als geschichtliche Quellen der objektiven,
sozialen und subjektiven Welt vieler Kinder im Ruhrgebiet
der Nachkriegszeit 1945-1949 werden in einer erweiterten
ästhetischen Wahrnehmung auf den Wert ihrer Ikonität
befragt.
Die Fotos avancieren zu einem Medium, das einen
Kommunikationsprozeß einleitet über die äußere Lebenswelt
der Kinder, dem Wohnen und Spielen, der Arbeit, Ernährung und
dem Schulalltag. Der Leser wird ebenfalls zum Interpret der
Fotos und nimmt teil an der Eigenwelt der Kinder, ihrer
Ursprünglichkeit inmitten einer nicht kindgemäßen
Umgebung.
Die kindliche Fähigkeit, die sie umgebenden Tatsachen, die
physischen und psychischen Einschränkungen zu akzeptieren,
ohne ihr Lebensgefühl zu beeinträchtigen und dennoch
eigentliches Kindsein zu leben, wird in anschaulicher Weise
dargestellt.
Der Leser entdeckt das Unbestimmte, das Unbegreifbare des
Kindseins, das als etwas Zeitloses, Überdauerndes in den
einzelnen Fotos erkennbar ist.