Die soziale Bedeutung der Rinder bei den Fulbe (Benin)

ab 14,90 

Nikolaus Schareika

ISBN 978-3-8258-2335-0
Band-Nr. 17
Jahr 1995
Seiten 216
Bindung broschiert
Reihe Interethnische Beziehungen und Kulturwandel. Ethnologische Beiträge zu soziokultureller

Beschreibung

Die Rinder der Fulbe bilden den Mittelpunkt
einer gesamten sozialen Ordnung. Sie sind wie „totale soziale
Tatsachen“, weil sie zwischen die Beziehung von Menschen
treten; weil das gesamte wirtschaftliche und soziale Leben
auf sie gerichtet und durch sie bestimmt ist; weil sich die
kulturelle Identität der Fulbe mit einem Leben mit und von
den Rindern verknüpft. Den Rindern folgend begibt sich die
Untersuchung in verschiedene Lebensbereiche der Fulbe des
nördlichen Benin: ihre wirtschaftlichen Tätigkeiten, ihre
soziale Organisation der Arbeit im Haushalt, ihre
Heiratsformen, ihre Beziehungen zu den Nachkommen. Dort
angekommen zeigt sie u. a., daß Herde und Patrilineage eine
Einheit bilden, daß soziale Beziehungen im Haushalt durch
materiellen und symbolischen Einsatz von Rindern angebahnt
werden, daß hierdurch Konflikte zwischen Vätern und Söhnen,
Ehemännern und Ehefrauen entstehen und daß sich ein
gesellschaftliches Ideal im Handeln jedes Einzelnen
bemerkbar macht: im Ideal, eine väterliche Herde zu
übernehmen, von und mit dieser Herde zu leben, durch sie zu
heiraten und Nachkommen zu haben und sie schließlich an
diese Nachkommen zu übergeben.

To African pastoralists cattle are more than
reasonable capital investment or suitable tool for the
exploitation of natural environment. In Fulani culture,
cattle are the center of a wohole social order. They are
like „total social phenomena“, because they intervene in
human social relation; because they are the focus of social
life; because Fulani cultural identity is bound to a life
with and from cattle. Following these beasts this study
penetrates several areas of life of Northern Benin Fulani:
economic activities, social organization of labor, types of
marriage, descendants. There it demonstrates among other
things the unity of herd an lineage, the setting-up
of household social relations by material and symbolic usage
of cattle, the conflict that is hereby created between
fathers and sons and between spouses, and the relevance of a
high social value for individual behavior: The value to
receive a paternal herd, to livre from and with this herd,
to marry and have descendants by use of one’s cattle, and to
hand them over to the next generation.