Beschreibung
Seit den 1980er Jahren werden in allen Industriestaaten
technologiepolitische Programme implementiert, um auf der
lokalen, der regionalen und der nationalen Ebene ökonomische
und technologische Ziele zu erreichen. Regionale Ziele
werden hingegen insbesondere von der nationalen
Technologiepolitik nur selten in expliziter Form verfolgt,
obgleich deren regionale Wirkungen offensichtlich sind. Die
zentrale Frage der Habilitationsschrift lautet: Welchen
Einfluß haben die verschiedenen Facetten der
Technologiepolitik auf die Entstehung von
High-Tech Regionen?
Untersuchungsobjekt sind sieben Regionen in vier
Industriestaaten: München (Deutschland), “Silicon
Valley”/CA, Greater Boston/MA und “Research Triangle”/NC
(USA), Kyushu (Japan) sowie der “Western Crescent” und
Cambridgeshire (Großbritannien). Für jede dieser Regionen
werden Indikatoren des Entwicklungsstandes und der -dynamik
diskutiert und die Ursachen des Aufstiegs zur
High-Tech Region unter besonderer Berücksichtigung
technologiepolitischer Einflüsse bewertet. Diese Fallstudien
werden ergänzt um länderspezifische Querschnittanalysen zur
Bewertung der Bestimmungsfaktoren der High-Tech Intensitäten
in allen Teilregionen der vier Staaten (Korrelations- und
Regressionsanalysen).
Die Studie bestätigt für alle vier Staaten die
Eingangsthese. Demzufolge hatten und haben die verschiedenen
impliziten und expliziten Technologiepolitiken der
Nationalregierungen einen signifikanten, gleichwohl nicht
intendierten Einfluß auf die Entstehung von High-Tech
Regionen. Die räumlichen Effekte staatlicher
Technologiepolitik begünstigen diesen Regionstyp stärker als
andere Regionen; allerdings ist dieser Einfluß primär
impliziter, d. h. nicht intendierter Natur. Dies bedeutet,
daß die regionalen Wirkungen der impliziten
Technologiepolitik größer sind als jene der expliziten
Technologiepolitik mit regionalen Zielen.
Rolf Sterberg ist Professor für Wirtschaftsgeographie am Institut f³r Wirtschafts-
und Kulturgeographie der Leibniz Universität Hannover.