Beschreibung
Die `Liebe zur Landschaft‘ umfaßt zwei Bände. Im hier leicht
überarbeitet vorliegenden ersten Band geht es wesentlich um soziale
Dimensionen freiraumplanerischer Aufgabenfelder in der ersten Hälfte des
20. Jahrhunderts. Damit werden einige der gerade für diesen Zeitraum
bemerkenswert großen Forschungslücken auf dem Gebiet der Gartenkultur
und Freiraumentwicklung geschlossen. Im einzelnen werden zunächst die
Anfänge der Professionalisierung bei Gartenarchitekten im Kaiserreich,
deren Position in der Weimarer Republik sowie deren Rolle im
Nationalsozialismus bezeichnet. In den anschließenden Kapiteln werden
Verbindungen zwischen der disziplinären Entwicklung auf dem Gebiet der
Freiraumplanung und der Jugend- sowie der Wanderbewegung hergestellt.
Den völkisch-nationalistischen Grundlagen des traditionellen und
Aspekten eines sozial orientierten Naturschutzes in der Weimarer
Republik sind weitere Kapitel gewidmet. Der zwischen Anspruch und
Wirklichkeit des Naturschutzes im Nationalsozialismus
wird einerseits am Beispiel des Reichsnaturschutzgesetzes und
andererseits an der finanziellen Lage des staatlichen Naturschutzes in
diesem Zeitraum verdeutlicht. Die letzten Kapitel der Untersuchung
setzen sich mit der Entwicklung und gartenkulturellen Bedeutung von
Pflanzenliebhabergesellschaften auseinander. Insgesamt zeigt diese
Arbeit an vielen Beispielen auf, wie wichtig es insbesondere angesichts
der jüngeren deutschen Geschichte ist, der Neigung zu widerstehen,
autoritäre Lösungsversuche für gesellschaftliche Probleme zu
befürworten.
