Beschreibung
Zu Beginn des 12. Jahrhunderts erfanden die Mönche von
Cîteaux das Organisationskonzept des modernen Ordens.
Jährliche Generalkapitel, eine positivrechtliche
Statutengesetzgebung, bürokratische Verwaltung und rationale
Kontroll- und Kommunikationsmechanismen zeichneten dieses
Konzept aus, das die institutionellen Strukturen
der vita religiosa revolutionierte. Die umfassende
Untersuchung
des Visitationsverfahrens im Vergleich der drei größten
klösterlichen Verbände der Zeit rückt die konkreten
Verlaufsbedingungen und Probleme dieser
Institutionalisierung in den Blickpunkt. Die Quellen zur
Kontrollpraxis der Orden sind einzigartige Zeugnisse an der
Schnittstelle zwischen religiösem Ideal und klösterlichem
Alltag.
Jörg Oberste ist wissenschaftlicher
Mitarbeiter am Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte der
Technischen Universität Dresden