Versuchte konfessionelle Neutralität im Reformationszeitalter

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Christian Schulte

Die Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg unter Johann III. und Wilhelm V. und das Fürstbistum Münster unter Wilhelm von Ketteler

ISBN 978-3-8258-2684-8
Band-Nr. 9
Jahr 1995
Seiten 288
Bindung broschiert
Reihe Geschichte

Artikelnummer: 978-3-8258-2684-8 Kategorien: ,

Beschreibung

Die Reformationsgeschichte der klevischen Länder ist sicher
eine der kompliziertesten und vielschichtigsten sowie nicht
zuletzt eine der langwierigsten unter den vergleichbaren
Vorgängen in deutschen Territorien. Den Herzögen Johann III.
(1521 – 1539) und seinem Sohn Wilhelm V. (1539 – 1592)
von Kleve unterstanden im 16. Jahrhundert die vereinigten
Herzogtümer von Jülich, Kleve und Berg sowie die beiden
Grafschaften Mark und Ravensberg. Durch die Herrschaft über
diesen großen Länderkomplex waren sie die mächtigsten
Territorialherren im Nordwesten des Reiches.
Beide Herzöge versuchten, die konfessionellen Fragen
gewaltfrei zu lösen und eine Mittelstellung zwischen den
sich herausbildenden Glaubensparteien einzunehmen.
Als Ratgeber standen den Herzögen mehrere hochgebildete
Persönlichkeiten zur Seite, unter denen Konrad von
Heresbach, Johann von Vlatten, Karl Harst, Heinrich Bars
gen. Olisleger und ab 1545 Wilhelm von Ketteler eine
hervorgehobene Stellung einnahmen.
Wilhelm von Ketteler (ca. 1520 – 1582), der in engem Kontakt mit dem
Vermittlungstheologen Georg Cassander stand und dessen
Ansichten teilte, ist eng mit der konfessionsneutralen
Kirchen- und Landespolitik verbunden. In seiner
Doppelfunktion als klevischer Rat und Fürstbischof von
Münster (1553 – 1557) wurde er zu einem wichtigen
Vertrauten Herzog Wilhelms V. und übernahm den Vorsitz bei
der Erarbeitung der letzten Reformentwürfe (1564 und 1567)
in Jülich-Kleve-Berg.