Beschreibung
Das Werk Aleksandr Kusners nimmt einen wichtigen Platz
in der zeitgenössischen russischen Dichtung ein. Die
Gedichte Kusners werden seit 1957 in Rußland
veröffentlicht, waren aber in den sechziger und siebziger
Jahren vielfach polemischer, ideologisch motivierter Kritik
ausgesetzt. Kusner führt grundlegende Traditionslinien
der russischen modernistischen Dichtung, insbesondere des
Akmeismus, weiter. Im Mittelpunkt der Poetik Kusners
steht das Wort, hinter dessen dinglicher Konkretheit in
zunehmender Komplexität die emotionale und gedankliche Welt
des Individuums hervortritt. Durch die Hinwendung zum
Individuum und seinem seelischen Erleben unterscheidet sich
Kusners Werk auch deutlich von der Strömung
politisch-propagandistischer Dichtung nach 1953. Die
vorliegende Arbeit analysiert das Bildsystem in den
Gedichten mit dem Ziel einer differenzierten Einordnung des
Werks Kusners in die zeitgenössische russische Dichtung.