Unbegrenzte Lebensqualität?

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Klaus Arntz

Bioethische Herausforderungen der Moraltheologie

ISBN 978-3-8258-2930-8
Band-Nr. 2
Jahr 1996
Seiten 336
Bindung broschiert
Reihe Studien der Moraltheologie

Artikelnummer: 978-3-8258-2930-8 Kategorien: ,

Beschreibung

Die Suche nach einem sinnerfüllten und glücklichen Leben kennzeichnet ein
zentrales menschliches Grundanliegen: die Lebensqualität. Die humanitäre
Ambivalenz des technologischen Fortschritts hat die Frage nach der
Verbesserung der Qualität des Lebens zu einem zentralen Thema
sozialethischer Überlegungen werden lassen. Vor allem in der medizinischen
Ethik wird gegenwärtig – angesichts des rasanten Fortschritts in der
Biotechnologie – nach den sinnvollen Grenzen des technisch Machbaren
gefragt.

Die vorliegende Studie rekonstruiert die historische Genese sowie die
paradigmatische Relevanz des Begriffs Lebensqualität in Ökonomie, Medizin
und Philosophie. Sie leistet damit einen Beitrag zur
wissenschaftstheoretischen Grundlagendiskussion innerhalb der
medizinischen Ethik. In kritischer Distanz zur theologisch fundierten
Heiligkeit des Lebens wurde in der Moralphilosophie eine Ethik der
Lebensqualität konzipiert, die inzwischen zu einer veritablen
Herausforderung für die Moraltheologie geworden ist.

Der theologischen Ethik kommt in diesem Zusammenhang eine besondere
Aufgabe zu: Sie ist gefordert, ihr eigenes provokatives Potenzial in die
aktuellen bioethischen Auseinandersetzungen einzubringen. Das geschieht im
Verlauf dieser Arbeit dadurch, dass die fundamentalanthropologischen
Prämissen innerhalb der Praktischen Ethik Peter Singers offengelegt und
aus moraltheologischer Perspektive kritisch beleuchtet werden.

Die theologisch-ethische Reflexion zum Thema Lebensqualität dokumentiert
die Bedeutung einer christozentrisch fundierten Anthropologie
für das Wirklichkeitsverständnis aus dem Glauben. Die heilsgeschichtliche
Perspektive der Moraltheologie erschließt einen theologisch profilierten
transzendenten Lebenssinn, der für die Akzeptanz immanenter Grenzen der
Lebensqualität und angesichts der aktuellen Fragen der Bioethik normativ
relevant wird.


Klaus Arntz, Dr. theol. habil., geb. 1963 in Kalkar,
Studium der Philosophie und Theologie in Münster und Rom, 1988
Priesterweihe, 1989 Lizentiat in Moraltheologie an der Pontificia
Universitas Gregoriana in Rom, 1989 – 1992 Kaplan an der
St. Antonius-Basilika in Rheine, 1996 Promotion zum Dr. theol. an der
Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster, 1998 – 2001
Lehrbeauftragter für Moraltheologie an der Bergischen Universität in
Wuppertal, 2001 Habilitation in Moraltheologie an der Westfälischen
Wilhelms-Universität in Münster und Ernennung zum Privatdozenten an der
Katholisch-Theologischen Fakultät, seit WS 2001/2002 Professor für
Moraltheologie an der Universität Augsburg.