Beschreibung
Zwei Daten in der jüngsten Geschichte stehen symbolisch für
den politischen Wandel in Mosambik: Der 4. Oktober 1992,
an dem in Rom Staatspräsident Joaquim Chissano und
Renamo-Führer Afonso Dhlakama das Allgemeine
Friedensabkommen unterzeichneten, und die Tage des
27. – 29. Oktober 1994, an denen die ersten
Mehrparteienwahlen stattfanden. Bis zu dem Friedensabkommen
dominierte in der internationalen Öffentlichkeit das Bild
der Renamo als einer von Südafrika gesteuerten Bande von
Terroristen und “bewaffneten Banditen”. Um so
überraschender kam für viele ihr gutes Abschneiden bei den
Wahlen.
Dieses Buch setzt sich kritisch mit der Entstehung der
Rebellenbewegung auseinander und zeigt Ursachen für
die Unterstützung durch Teile der mosambikanischen
Gesellschaft. Während der Krieg mit Hilfe
der Geheimdienste aus Rhodesien und Südafrika Ende der 70er
Jahre begann, sich im Laufe der 80er Jahre intensivierte und
zunehmend interne Konfliktinhalte wie ideologische,
regionalistische und ethnisch-kulturell bedingte Gegensätze
an Bedeutung gewannen.
Mit der politischen Öffnung des
“marxistisch-leninistischen” Frelimo-Regimes und dem Ende
des globalen West-Ost-Konfliktes veränderte auch die Renamo
ihre Strategie und ließ sich schließlich auf Entwaffnung
ihrer Truppen, Wahlen und parlamentarische Arbeit und somit
auf eine zivile Form der Konfliktaustragung ein.
Harald Küppers ist Politologe und war zwischen 1990 – 95
mehrfach zu Studienzwecken in Mosambik und Angola.