Beschreibung
Psychotherapie in ihrer Eigenschaft als gleichberechtigter Partner der
Organmedizin zieht ihre Berechtigung aus den Erkenntnissen der
psychosomatischen Medizin. Den Brückenschlag zwischen den
unterschiedlichen Perspektiven von Psychosomatik und Psychotherapie
leistet das vorliegende Buch. Verschiedene Streßkonzepte, spezifiziert
anhand des psychophysiologischen Modells von Henry, sind ebenso Thema wie
die Entwicklung und der gegenwärtige Stand der Psychotherapie- und
Ergebnisforschung.
Der Hauptteil der Arbeit ist der Darstellung einer naturalistischen
Evaluationstudie gewidmet.
Für 105 Personen wurde katamnestisch, etwa 2 Jahre nach ihrem Aufenthalt
in einer Rehabilitationsklinik für Psychosomatik und Verhaltensmedizin,
die Wirksamkeit der stationären Therapie ermittelt. Indikatoren der
Effektivität waren die emotionale und körperliche Befindlichkeit, die
Veränderung der individuellen Symptomatik und das poststationäre
Krankheitsverhalten. Zusätzlich wurden, in Fortführung einer
Voruntersuchung die prädiktiven Zusammenhänge zwischen somatischen
Parametern (Blutdruck, Lipide, Blutzucker, Harnsäure, Hämoglobin und
Leukozyten) bei Klinikentlassung und psychologischen Merkmalen
(emotionales und körperliches Befinden) zur Katamnese untersucht.
Die Einbeziehung psychosomatischer Zusammenhänge, die Korrelationen der
Effektivitätsindikatoren untereinander, die Art der Erfassung der
individuellen Symptomatik und eine katamnestische Rücklaufquote von
94, 6% sind in dieser Studie von besonderer Bedeutung.
Diplom Psychologin Dr. rer.nat. Barbara Pütz, geb. 1954, studierte
Psychologie an der Universität Bielefeld (Vordiplom 1989) und der
Universität Osnabrück (Diplom 1993).