Beschreibung
Dieses Theorie-Praxis-Buch greift mit der Freiarbeit einen Schlüsselimpuls
pädagogischer Aufbruchstimmung und innerer Schulreform auf und fragt nach
der Bedeutung selbständigen Lernens im Religionsunterricht. Es verfolgt
die Spuren eines eigenständigen, erfahrungsbezogenen Lernens in der
Geschichte der (evangelischen) Religionspädagogik und stellt sie in einer
Synopse zum Verhältnis von Glaube, Lehre und Lernen übersichtlich dar.
Anknüpfend an die bildungstheoretische Diskussion wird herausgearbeitet,
daß sich selbständiges Lernen im Religionsunterricht an einem kritischen
Bildungsbegriff orientieren und ein Lernen an relevanten Inhalten
anstreben sollte. Ein Orientierungs- und Problematisierungsrahmen zur
Analyse und Planung von Freiarbeitsmaterialien wird unter historischer,
erfahrungswissenschaftlicher und gesellschaftskritisch-ideologiekritischer
Perspektive nicht nur entwickelt, sondern an einem ausgewählten
Freiarbeitsmaterial auch erprobt.
Im Hinblick auf eine künftige Entwicklung von Freiarbeitsmaterialien wird
die Aufgabe beschrieben, bei der Auswahl und Aufbereitung der Inhalte
sowie bei der Formulierung von Aufgabenstellungen eine Sensibilität für
den didaktischen Anspruch auf Problem- und Schülerorientierung,
Mehrperspektivität, Vielfalt, Diskursivität und interreligiöse Kompetenz
auszubilden und die Schüler/innen nicht nur passiv-nachvollziehend,
sondern aktiv-gestaltend in den Arbeitsprozeß einzubeziehen.