Der Arbeitsbegriff bei John Locke

ab 25,90 

Jörg Thomas Peters

Im Anhang: Lockes Plan zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit von 1697

ISBN 978-3-8258-3268-6
Band-Nr. 3
Jahr 1997
Seiten 360
Bindung broschiert
Reihe Münsteraner Philosophische Schriften

Artikelnummer: 978-3-8258-3268-6 Kategorien: ,

Beschreibung

Lockes Pädagogik ist weder eine auf Tugend zielende, wie in der Antike,
noch eine gottesfürchtige, wie im Mittelalter, sondern eine konkret auf
das Leben gerichtete, praktisch-nützliche, an den Interessen der
Wirtschaft orientierte Erziehungslehre. Arbeit ist für Locke kein
pädagogischer oder bildungstheoretischer Begriff wie später etwa für Hegel
oder Marx, sondern für ihn erfolgt Erziehung, damit der Mensch in das
ökonomische System paßt bzw. eingepaßt werden kann.
Um diese These zu verifizieren, wird im ersten Teil der Arbeit untersucht,
worauf die Lockesche Arbeits- und Eigentumstheorie basiert. Dabei stellt
sich heraus, daß Locke die Ökonomiekonzeption des Aristoteles, die von
Cicero vertretene oikeiosis-Lehre, Teile der dominium-Theorie von Grotius
und Pufendorf und wesentliche die Arbeit betreffende Ausführungen von
Hobbes zustimmend in seine Arbeits- und Eigentumstheorie einbezieht,
während man dies von der absolutistischen Staatstheorie Sir Robert Filmers
nicht behaupten kann. Dennoch hatte Filmers Lehre Auswirkungen auf Locke.
Es ist Filmers Verdienst, nachgewiesen zu haben, daß das Privateigentum
nicht qua Vertrag aus einer “ursprünglichen Gütergemeinschaft”
hervorgeht, so daß Locke bei der Formulierung seiner Arbeits- und
Eigentumstheorie nicht mehr auf die Okkupations- und Vertragslehre von
modernen Naturrechtslehrern wie z.B. Grotius oder Pufendorf zurückgreifen
konnte und gezwungen war, eine neue Begründung (Arbeitstheorie) für das
Recht auf Privateigentum zu finden.

Im ersten Teil des zweiten Kapitels wird anhand des “Second Treatise”
der Two Treatises of Government dargestellt, daß
Lockes Arbeitslehre
primär ökonomisch ausgerichtet ist, während im zweiten Teilkapitel anhand
von Some Thoughts Concerning Education und des Report of the Board of
Trade to the Lord Justices in the Year 1967, Respecting the Relief and the
Employment of the Poor, Drawn up in the Year 1967 der Nachweis erbracht
wird, daß der Arbeitsbegriff durch Locke auch in der Pädagogik nicht nur
einen großen Stellenwert erhalten hat, sondern daß der englische Philosoph
– nach heutigen Kriterien – schon sehr modern gedacht hat, da seine
Pädagogik eine Erziehung zur Arbeit vorsieht, die dem Primat der Ökonomie
unterworfen ist. Im Anhang schließlich ist der Report mit sämtlichen
Anmerkungen abgedruckt.