Beschreibung
Massenarbeitslosigkeit war der Entstehungshintergrund eines sogenannten
Zweiten Arbeitsmarktes, der sich zum Teil jenseits vom regulären Markt und
einem gezielt steuernden Staat expansiv entwickelt hat. Dem Terrain des
Zweiten Arbeitsmarktes fehlen – obwohl bereits in vieler Munde – bisher
die scharfen Grenzen als Erkenntnisgegenstand. Die vorliegende Studie
macht angesichts dessen den Versuch einer grundsätzlichen Ortsbestimmung:
Hat der zweite Arbeitsmarkt nur eine Legitimationsfunktion für eine “aus
den Fugen geratene Arbeitsgesellschaft” oder aber bietet er tatsächlich
Ausblicke auf eine andere Form des Wirtschaftens und existentieller
Sicherung? Ausgehend von dieser Fragestellung, wird im zweiten Teil der
Untersuchung anhand einer empirischen Kosten-Nutzen-Analyse örtlicher
Maßnahmen gegen Arbeitslosigkeit eine Fiskal-, eine Arbeitsmarkt- und eine
Sozialbilanz für öffentlich geförderte Beschäftigungsangebote entwickelt,
um durch diese sozialwissenschaftlichen Analysen Antworten auf die
theoretische Eingangsfrage zu gewinnen. Die Ergebnisse dieser empirischen
Studien sind dabei für die kommunale Ebene durchaus positiv: Arbeit statt
Arbeitslosigkeit zu finanzieren, rechnet sich offensichtlich sowohl
fiskalisch als auch arbeitsmarktlich und last but not least
sozial. Dies ist
Anlaß für die Abschlußüberlegungen zu dem Thema, ob der Zweite
Arbeitsmarkt – zumindest exemplarisch – Perspektiven bieten mag,
Wirtschaft und Gesellschaft nicht nur örtlich wieder zu “versöhnen”.
Achim Trube ist Professor für Sozialpolitik und
Sozialverwaltung an den Universitäten – GH – Essen und Siegen