Beschreibung
Aus sozialhistorischer Perspektive untersucht die Studie am Fallbeispiel
der Bamiléké und ihres Lebensraums den Bedeutungswandel von Land, die
Auswirkungen dieses Wandels auf die Grundbesitzverhältnisse sowie die
Veränderungen im Zugang zu Grund und Boden in einer afrikanischen
Gesellschaft während der Kolonialzeit. In Verbindung mit der
Landproblematik werden zentrale sozio-ökonomische und sozio-politische
Transformationsprozesse näher bestimmt, die durch koloniale Eingriffe von
außen katalysiert sowie durch spezifische interne
Mechanismen beschleunigt
worden waren und die Sozialstruktur der Bamiléké nachhaltig geprägt
haben. Der Autor zeigt, daß Land vor allem ab den 1940er Jahren zu einem
immer größeren Konfliktgegenstand im westkamerunischen Hochland wurde, und
der auf sehr unterschiedlichen Ebenen geführte Kampf um diese Ressource
gerade im Dekolonisationsjahrzehnt einen zentralen Bestandteil der
einheimischen Lebenswirklichkeit bildete.