Effektivität und Effizienz sozialorientierter Hilfen zur Arbeit

ab 15,90 

Jürgen Kempken Achim Trube

Lokale Analysen aktivierender Sozialhilfe

ISBN 978-3-8258-3429-8
Band-Nr. 2
Jahr 1997
Seiten 280
Bindung gebunden
Reihe Zweiter / Inklusiver Arbeitsmarkt

Artikelnummer: 978-3-8258-3429-8 Kategorien: ,

Beschreibung

Die Ausgrenzung von Millionen Menschen aus dem regulären
Arbeitsmarkt seit über zwei Jahrzehnten ist inzwischen zum
zweifelhaften „Markenzeichen“ der sozialen
Marktwirtschaft geworden. Kennzeichnend für die Krise ist
nicht nur das Schicksal der Betroffenen, sondern daß die
Kosten dieser Krise von der Bundesebene und den
Sozialversicherungen zunehmend zu Lasten der lokalen Ebene
– sprich: der Sozialhilfe und der Kommunen – umgeschuldet
wurden. Städte und Gemeinden stehen vor der Alternative,
Arbeitslosigkeit und Nichtstun über die Sozialhilfe oder
aber Projekte örtlicher Beschäftigung aus ihren und aus
Mitteln anderer zu finanzieren. Die empirische Studie, die
diesem Buch zugrunde liegt, untersucht exemplarisch anhand
eines differenzierten Beschäftigungs- und
Qualifizierungskonzepts in einem Kreis des Landes
Nordrhein-Westfalen, inwieweit solche Ansätze auch unter
wissenschaftlichen Kriterien als effektiv und effizient
bezeichnet werden können. Im Rahmen der
Effektivitätsuntersuchungen wird die Treffgenauigkeit der
Maßnahmen hinsichtlich der anvisierten Zielgruppen, die
materiellen und psychosozialen Stabilisierungseffekte für
die Teilnehmer sowie die Arbeitsmarktintegration analysiert.
Die Effizienzstudien hingegen berechnen eine fiskalische
Kosten-Nutzen-Bilanz der kommunalen Maßnahmen sowie die
Multiplikationseffekte lokaler Mittel für die Einwerbung von
Finanzierungen aus nicht-kommunalen Quellen. Effektivität
und Effizienz des kommunalen Arbeitsmarktkonzepts sind – so
zeigen die empirischen Analysen im Ergebnis auf -,
insbesondere was die inhaltliche Zielerreichung und
wirtschaftliche Amortisation betrifft, bedeutend. Allerdings
zeigt sich in den Studien auch die bedrückende Tendenz, daß
sich die nachhaltigen Erfolge vor allem bei den weniger
belasteten Personen ohne Arbeit und gerade eben eher nicht
bei jenen langfristig ausgegrenzten Opfern der
Arbeitsmarktentwicklung erzielen lassen. Dieser Umstand ist
ein Ansporn für die Optimierung der lokalen Strategien gegen
Arbeitslosigkeit, zu denen dann das Buch zum Abschluß
Spezialvorschläge einer Einbeziehung ausgegrenzter Gruppen
in das örtliche Konzept entwickelt.


Achim Trube ist Professor für Sozialpolitik und
Sozialverwaltung an den Universitäten-GH Essen und Siegen.

Jürgen Kempken ist wissenschaftlicher
Mitarbeiter der Universität-GH Essen.