Beschreibung
Unter dem Thema “Deutsch-Deutsche Sprachspiele und ihre Beobachter”
haben sich Sozialwissenschaftler und Sozialwissenschaftlerinnen auf einer
Tagung des Forums Friedenspsychologie im Juni 1996 mit psychologischen,
sprach-wissenschaftlichen und soziologischen Aspekten des deutsch-deutschen Umgangs sechs Jahre nach der Vereinigung auseinandergesetzt. Die
Diskussionen machten deutlich, daß sich die innerdeutschen
Beziehungsprobleme aus sozialwissenschaftlicher Perspektive nicht einfach
dadurch auflösen, daß das, was zusammengehört, auch zusammenwächst. Diese
Erkenntnis und auch die Brisanz und Schärfe mit der auf der Tagung
zwischen Ost- und Westwissenschaftlern diskutiert und gestritten wurde,
hat die Herausgeber dieses Bandes veranlaßt, eine Auswahl der
Tagungsbeiträge im vorliegenden Buch vorzustellen.
Der vorliegende Band enthält vierzehn Beiträge, die in ihrer
Themenvielfalt auch die Palettenbreite der ursprünglichen Tagung recht gut
widerspiegeln. Die Herausgeber konnten dabei auf Vorträge zurückgreifen,
die die deutsch-deutschen Verständigungsschwierigkeiten diskutieren, indem
sie die Differenzen zwischen Sprache, Kultur und Alltagsleben der
Deutschen aus psychologischer, sprachwissenschaftlicher und soziologischer
Perspektive untersuchen. Wenn hierbei auch Vorschläge zur Entspannung von
Wendeproblemen unterbreitet werden, unterstreicht das die
Aktualität der einzelnen Beiträge.
Aus dem Inhalt:
Die Wende: eine Konstruktion westdeutscher Sozialforschung?
Typische Intergruppensituationen im Verhältnis von Ost- und Westdeutschen
Autoritäre Einstellungen von Jugendlichen aus Leipzig und Mannheim
Ost- und westdeutsche Managementkulturen
Das öffentliche Wissenschaftsverständnis in Ost und West
Ostdeutsche Lehrer und Lehrerinnen und westdeutsche Sprachspiele
Schwierigkeiten, nicht über die Wende zu sprechen
Politische Gehalte der frühen DDR-Rockmusik
“Ossi-Jargon” und “bundesdeutsches Blabla”
Witze im neudeutschen Alltag