Beschreibung
Wie in vielen Regionen Südostasiens vollziehen sich in der indonesischen
Provinz Süd-Sulawesi gegenwärtig tiefgreifende Veränderungen ländlicher
Wirtschaftssysteme. Diese Studie befaßt sich mit der Integration einer
makassarischen Dorfgemeinschaft in eine regional orientierte bäuerliche
Ökonomie. Kennzeichnend sind dabei eine zunehmende Abkehr von der
traditionellen Subsistenzwirtschaft und stattdessen eine Hinwendung zur
Produktion von cash crops, zu Handel und Lohnarbeit. Im Mittelpunkt steht
die Analyse der kulturellen Bedingtheit ökonomischer Entscheidungen.
Kulturspezifische Wert- und Nutzenempfindungen,
Bedürfnisstrukturen und
ambivalente Konzeptionen unterschiedlicher Arten von Arbeit sind für
Veränderungen oder Konstanz in Konsumtionsmustern und
Produktionsstrategien verantwortlich. Dementsprechend liegt kein
eindimensionaler Übergang von einer Subsistenzökonomie der
Anspruchslosigkeit hin zu einer `rationalen’ Marktorientierung und
Monetarisierung vor. Was als `Lohn der Mühe’ aufgefaßt wird, ist von
heterogenen und häufig konträren individuellen Überzeugungen abhängig.