Beschreibung
In dem vorliegenden Werk finden sich alle Quellen gesammelt,
die über Juden in der Stadt Münster zwischen dem Ende der
Wiedertäuferzeit 1535 und dem Erlaß der Judenordnung des
Fürstbischofs Christoph Bernhard von Galen 1662 in den
Archiven auffindbar waren. Die Sammlung weist zwei
Besonderheiten auf: hier liegen einmal, soweit bekannt, für
die frühere Neuzeit zum ersten Mal alle Juden betreffenden
Quellen einer großen deutschen Stadt, gleichzeitig Vorort
eines der größten geistlichen Territorien des Heiligen
römischen Reiches deutscher Nation, vollständig vor. Zum
anderen beleuchten diese Quellen die Judenpolitik einer
Stadt, die Juden in ihren Mauern nicht dulden wollte und
seit 1554 (bis 1810) auch nicht geduldet hat.
Darüber hinaus zeigen die Quellen die durchaus
unterschiedliche Einstellung aller damals in der Stadt
einflußreichen Institutionen und vorfindbaren Gruppen zu der
andersgläubigen Minderheit, der Fürstbischöfe ebenso wie des
Rates, der Gilden, des Domkapitels und auch des “gemeinen
Mannes”.
In dem Werk finden sich Nachrichten über Juden aus dem
ganzen Münsterland und zum Teil weit darüber hinaus.
Diethard Aschoff ist Professor am Institutum
Judaicum Delitzschianum in Münster.