Beschreibung
Diese Monographie stellt die Beziehungen zwischen den USA und dem
faschistischen Italien in den 1920er Jahren und während der
Weltwirtschaftskrise auf politischem, finanziellem und
wirtschaftlichem Gebiet in einen multinationalen
Zusammenhang. Die übergreifende Perspektive ist
gegeben durch die Stichworte
Kriegsschulden-Abkommen / Währungsstabilisierung / wirtschaftlicher
Aufschwung, die
einem politischen Isolationismus entgegenstanden.
Der Band
schildert die z. T. begeisterte Zustimmung verschiedener
Teile der amerikanischen Gesellschaft zum faschistischen
System. Führende Banken, vor allem der Ostküste, deckten
große Teile des Kapitalbedarfs der italienischen Regierung,
der Kommunen und der industriellen Wachstumsbranchen. Sie
trugen damit erheblich zur Modernisierung des faschistischen
Staates bei. Amerikanische und italienische Staatsmänner
kooperierten auf internationalen Konferenzen mit dem Ziel,
die Abrüstung zu verhindern und ungehindert in
Übereinstimmung mit der Rüstungslobby die nationale
Aufrüstung voranzutreiben. Insbesondere zeigt die Benutzung
der Archive der amerikanischen, britischen, französischen
und italienischen Zentralbanken, in welch enger Weise das
System Mussolini mit den finanziellen und wirtschaftlichen,
mit den Handels- und Rüstungsinteressen der demokratischen
Großmächte beiderseits des Atlantiks verflochten war.
Michael Behnen ist Professor für Neuere und
Neueste Geschichte an der Universität Göttingen.