Beschreibung
Ein in der politischen Landschaft der Bundesrepublik eher amorphes Gebilde
hat Karriere gemacht: Die “Region” ist seit den achtziger Jahren zur
Arena des Strukturwandels und zum Subjekt wirtschaftspolitischer
Erneuerungsstrategien aufgestiegen. Dezentrale Programme und Initiativen,
spezialisierte Agenturen und großangelegte Entwicklungsprojekte haben auf
überlokaler Ebene neue und zum Teil komplexe Muster politischer
Problemverarbeitung hervorgebracht. Dezentral-kooperative Politikmodelle
zwischen Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Verbänden, Hochschulen und
privaten Initiativen sollen dabei nicht nur produktive Lösungen für den
Strukturwandel vor Ort entwickeln, sondern gleichzeitig auch
Handlungsmuster in Politik und Verwaltung modernisieren.
Wo aber liegt die Berechtigung, ausgerechnet diesem fragilen, im
politischen System der Bundesrepublik nicht oder nur äußerst schwach
institutionalisierten Raum der Region ein so hohes Steuerungs- und
Innovationspotential zuzumuten? Anhand ausgewählter Beispiele aus
Nordrhein-Westfalen werden “Strategien der Region” vorgestellt,
untersucht und als Bestandteil eines weitgehend unbemerkt stattfindenden
politisch-administrativen Strukturwandels interpertiert.