Beschreibung
Vorliegende Untersuchung stellt die erste systematische Analyse
liturgischer Musik im kulturellen Kontext des chinesisch geprägten
Mahayana-Buddhismus dar und ist insofern für den Musikethnologen,
-pädagogen und musikwissenschaftlich und/oder buddhistisch interessierten
Fachmann oder Laien eine Fundgrube für exemplarisches Material. 22
liturgische Gesänge aus der alltäglichen und der festtäglichen religiösen
Praxis veranschaulichen repräsentativ und praktisch nachvollziehbar das
liturgische, von chinesischer Musikkultur geprägte Repertoire einer
“ethnischen Kolonie” im heutigen Indonesien. An diesem Punkt könnte die
Untersuchung auch in anderem kulturwissenschaftlichen Kontext Interesse
finden: Sie vermittelt gleichzeitig historische und soziokulturelle
Hintergrundinformationen zum problembeladenen Status einer
Migranten-Minderheit, deren Pogromgeschichte der jüdischen kaum nachsteht
und die, wie es jüngste Ereignisse bestätigen, bedauerlicherweise immer
noch aktuell ist. Das von der Verfasserin emisch gewonnene, systematisierte
und anhand dieser Minoritäts-Kultur exemplifizierte Modell von Kultur als
einem morphischen, auf Resonanzen beruhenden “dynamischen” System enthält
interdisziplinäre Ansätze, die in vielen kulturwissenschaftlichen
Zusammenhängen neue Diskussionsanstöße vermitteln können. Als akustische
Ergänzung zur Druckausgabe bietet die Verfasserin die 22 Gesänge auf zwei
auch einzeln bestellbaren CDs an.