Beschreibung
Mit diesem Bericht wird die wissenschaftliche Begleituntersuchung eines
Modellversuchs im Bildungswesen dokumentiert: der Einführung des Faches
Arbeitslehre in einer 10. Klasse des Gymnasiums
„Carl-Strehl-Schule“ in
der Deutschen Blindenstudienanstalt e. V. Marburg im
Schuljahr 1996/97.
Die Durchführung des Modellversuchs, die Anlage der wissenschaftlichen
Begleituntersuchung und ihre Ergebnisse weisen einige Besonderheiten auf,
die diesen Bericht für einen größeren Leserkreis interessant machen. Die
institutionelle und personelle Trennung von pädagogischen Handeln an der
Schule und wissenschaftlicher Begleitung stellt die seltener geförderte
Variante von Modellversuchen dar. Sie hat sich als produktiv und als bei
der Einführung von Innovationen dieser Art angemessen erwiesen. Die
Untersuchung ist als „dichte Beschreibung“ angelegt, bei der die auf
breiter methodischer Grundlage erhobenen Daten in quantifizierenden und
qualitativen Analyseverfahren ausgewertet wurden. Insgesamt wurde die
Strategie verfolgt, bei der Evaluation des Projektes in Form einer
Indizienkette zu argumentieren. Die Ergebnisse weisen auf die Bedeutsamkeit
von Arbeitslehre für die differenzierte Förderung besonderer Gruppen im
Bildungswesen hin und zeigen die Möglichkeiten und Grenzen auf, die bei
der Realisierung eines Unterrichtskonzeptes dieses Faches für blinde
Schüler und Schülerinnen bestehen.