Description
In dieser Studie wird ein konkreten Fall von Kulturwandel mit Hilfe
verschiedener methodischer Ansätze untersucht: derjenige der Lakandonen
(Süd-Mexiko) seit der Anlegung fester Dörfer vor dreißig Jahren. Der
Schwerpunkt der Studie liegt auf den “ökologischen Modellen” und der
Veränderung dieser kulturellen Modelle von einer Generation zur nächsten.
Ihre Ergründung erfolgt durch eine systematische Verbindung von
traditionellen ethnologischen Feldforschungsmethoden mit experimentellen
Vorgehensweisen der kognitiven Wissenschaften. Die gewonnenen Daten
erlauben es, einen klaren Zusammenhang zwischen Umweltkognition und
Verhalten darzustellen und die Ergebnisse im weiteren ethnographischen und
historischen Rahmen zu verorten. Die Arbeit liefert deshalb auch
wichtige neue ethnographische Erkenntnisse über die Lakandonen.
Die Verbindung verschiedener Methoden erlaubt nicht nur tiefere Einblicke
in die kulturellen Prozesse, sondern liefert auch neue Information über
den Zusammenhang zwischen Kultur, Kognition und Verhalten. Quantitative
Methoden und Analysen werden ebenso dargestellt, wie die Notwendigkeit,
diese im Kontext einer Langzeitstudie anzuwenden. Der Wissensgewinn durch
diese Vorgehensweise ist gewaltig, und die Studie kann als ein wichtiger
Schritt zu einer Neuen Ethnographie gewertet werden.