Beschreibung
Im vorliegenden Band hat eine Psychologin sich wechselnden Fassungen des
Verhältnisses von Forschungssubjekt und Forschungsobjekt quer durch die
Geschichte der Wissenschaften zugewandt. Was jedoch auf den ersten Blick
wie eine Reise durch epistemologische Figuren der Philosophiegeschichte
erscheint, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als der schwierige
Versuch, anderen und sich selbst bei der Konstruktion von Erkenntnissen in
die Texte und auf die Finger zu sehen. An die Stelle der Phantasie, quasi
objektive Aussagen über einen Gegenstand treffen, Gegenstands
abbildungen hervorbringen zu wollen, tritt eine mitunter auch die
traditionelle Trennung von Wissenschaft und Literatur durchbrechende
Erzählweise, die ernst nimmt, daß es keine Erkenntnis ohne erkennendes
Subjekt gibt. Erkenntnis bewegt sich – allen objektivistischen Ambitionen
zum Trotz – zwischen “freier Kulturschöpfung” bzw. “traditionellen
Mythus” (Ludwik Fleck) und “Autobiographie”(Georges Devereux).