Beschreibung
Obwohl die Diskussion um die Abschaffung des individuellen
Asylrechts im Jahre 1993 nicht mehr auf der politischen Tagesordnung steht,
entwickelt sich seitdem in immer mehr Gemeinden die Praxis des Kirchenasyls. Der
vorliegende Band will das Bewußtsein für die heutige Situation von Asylsuchenden
wieder schärfen. Nach eingehender Analyse der Ursachen für die fortschreitende
gesellschaftliche Entsolidarisierung und Teilnahmslosigkeit gegenüber
Asylbewerbern wird anhand des Paradigmas der Sozialpastoral durchbuchstabiert,
wie die Praxis einer messianischen Kirche für die Anderen aussehen müßte. Als ein
Beispiel richtiger Praxis hat eine Kirchenasylinitiative im westfälischen Nottuln
gezeigt, wie Christen solidarisch und verbindlich mit Flüchtlingen zusammenleben
können. Die Mitglieder dieser Initiative kommen dabei in einem eigenen Beitrag
auch selbst zu Wort. Eine Solidargemeinschaft aus Einheimischen und Flüchtlingen
wird zum Widerstandsunternehmen gegen staatliche Behördenwillkür und stellt ein
Projekt dar, Kirche bzw. Reich Gottes im ursprünglichen Sinne zu realisieren.