Beschreibung
Ausgehend von den politischen Veränderungen in Polen beschäftigt sich die
vorliegende Forschungsarbeit mit den Auswirkungen des politischen Wandels
auf die Alltagsebene der weiblichen Individuen in Masuren (Nordostpolen).
Es wird der Fragestellung nachgegangen, wie die weibliche
gemischt-ethnische, und damit polnische, deutsche und ukrainische
Bevölkerung in einem masurischen Dorf die gegenwärtige Krise bewältigt.
Auf dem Hintergrund der gesellschaftlichen Veränderungen ist es Ziel der
vorliegenden Arbeit, weibliche soziale Netzwerke zu analysieren, um
Krisenbewältigungsstrategien von Frauen zu erforschen.
Im Zuge des sozialen Wandels in Polen werden bekannte Lebensgewohnheiten
sowie bis dahin zumeist selbstverständliche Traditionsmuster ungültig. Der
Individualisierungsprozeß erklärt den Einzelnen zu einem
eigenverantwortlichen Wesen, das eine Biographie selber zu planen und zu
verantworten hat. Unter der Annahme, daß in verändernden
gesellschaftlichen Strukturen soziale Bezüge des Einzelnen nicht einfach
bestehen bleiben, werden Individuen nun mit der Aufgabe konfrontiert,
Beziehungen aktiv erhalten bzw. neu bilden zu müssen. Neue Kontakte und
Konstellationen sind aufgrund dessen auszuhandeln und ständig von neuem
zu sichern.