Beschreibung
Der Begriff Globalisierung wird mehr und mehr zum Schlüsselbegriff für
dramatische Veränderungen. Er steht für eine zunehmende Verflechtung der
Handels-, Kapital- und Technologieströme, aber auch für eine zunehmende
Konkurrenz aus Niedriglohnländern und die Verlagerung von Arbeitsplätzen.
Außerdem steht in den Staaten Westeuropas nach Meinung vieler das
Sozialstaatsgefüge zur Disposition. Globalisierung dient vielfach als
Ursache steigender Arbeitslosigkeit und wachsender Einkommensunterschiede
sowie als Gefahr für Demokratie und Wohlstand. Sie wird überwiegend als
Bedrohung des erreichten Lebensstandards mißverstanden.
Seit dem Ende des Ost-West-Konflikts und durch den Prozeß der
Globalisierung stellen sich viele Aufgaben und Herausforderungen der
nationalen und internationalen Politik. Seit Jahren ist die Globalisierung
Thema auf internationalen Konferenzen, ohne daß sich ein Konsens darüber
herausgebildet hat, wie die Chancen der Globalisierung genutzt und die
Herausforderungen bewältigt werden könnten.
Globalisierung ist ein Strukturanpassungsprozeß, der nicht zum ersten Mal
stattfindet. Es gilt, die Chancen globaler Entwicklungen zu nutzen und
ökonomische wie politische Antworten auch für die Verlierer der
Modernisierung zu finden.
Jürgen Bellers ist Professor für
Politikwissenschaft an der Universität-Gesamthochschule
Siegen.