Beschreibung
Das Nordamerika, das wir heute kennen, wird nicht erst mit
der Amerikanischen Revolution geboren, sondern vorher,
nämlich im siebzehnten und achtzehnten Jahrhundert.
Im Unterschied zu früheren Darstellungen Nordamerikas werden
in diesem zweiten Band die englischen und französischen
Kolonien auf dem nordamerikanischen Kontinent wie den
Westindischen Inseln in ihrer Entwicklung, ihren
spannungsreichen Beziehungen zu ihren Mutterländern und zu
den ersten Bewohnern des Kontinents dargestellt. Verglichen
mit dem ersten Band verschieben sich die Schwerpunkte: Durch
die europäische Kolonisation waren schon um 1700 die meisten
Indianerstämme an den Rand gedrängt; deshalb prägen die
Auseinandersetzung zwischen den Kolonien, und die
Beschreibung der entstehenden eigenständigen politischen,
wirtschaftlichen, und religiösen Kulturen in Nordamerika die
Erzählung. Letztere formen Nordamerika zum spannungsreichen
Gegenentwurf zum Alten Europa. Besonders deutlich wird dies
in der Beschreibung des kolonialen Alltags. Die Schilderung
der multikulturellen und multikonfessionellen Welten wird
ergänzt durch die Analyse der Kultur der deutschen
Einwanderer in Nordamerika. Leitmotiv der Darstellung ist
die Beschreibung der Zusammenhänge zwischen der Neuen und
der Alten Welt.
Hermann Wellenreuther ist Professor am
Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte der Universität
Göttingen.