Beschreibung
Die Arbeit ist das Ergebnis von rund zwei Jahren intensiver Feldforschung
in dem Kanuri-Dorf Marte und seiner Umgebung im nigerianischen
Tschadbecken. Der Autor hat mit teilnehmender Beobachtung die Lebens- und
Arbeitswelt der Bewohner dieses regenzeitlich teilweise überfluteten
Gebietes untersucht und eine umfassende Dokumentation ihrer
landwirtschaftlichen Kognitionen, Techniken, Erträge sowie ihrer Konsum-
und Vermarktungsstrategien erstellt. Ethnographisch von besonderem
Interesse ist die detaillierte Beschreibung eines nach den Gestirnen
ausgerichteten Agrarkalenders. Die in der Dorfstudie gewonnenen
empirischen Daten werden auf einer Makroebene mit der Analyse der
sozio-ökonomischen und politischen Gegebenheiten des Kanuri-Staates Borno
verknüpft. Dabei reicht der historische Untersuchungsrahmen von den 1990er
Jahren ins frühe 19. Jahrhundert zurück.