Beschreibung
Fernando Pessoa gilt als der bedeutsamste portugiesische
Dichter unseres Jahrhunderts. Daß er auch für das Theater
schrieb, ist wenig bekannt. Dennoch haben sich in den
letzten Jahren verschiedene Regisseure in Europa seiner
Werke Faust, Der Seemann und Der
anarchistische Bankier
angenommen. Ob es ihnen in ihren Inszenierungen gelungen
ist, tatsächlich das Stück und nicht den charismatischen
Autor auf die Bühne zu bringen, untersucht diese
theaterwissenschaftliche Arbeit. Elf Produktionen aus
Deutschland, Frankreich, Spanien, Österreich und der
Schweiz werden auf der Grundlage einer vorausgehenden
Textanalyse untersucht, wobei das Entstehen des jeweiligen
Theaterkunstwerkes von der Idee bis zur Rezeption verfolgt
wird. Ihre Nähe zu den Inszenierungen verdankt diese Studie
einer reichen Bebilderung sowie zahlreichen Zitaten von
Regisseuren wie Christoph Marthaler, Aurélien Recoing, Brian
Michaels und Moisés Maicas.
Silke Buss, geboren 1968, studierte
Theaterwissenschaft, Iberoromanistik und Politische
Wissenschaft an der Universität Erlangen-Nürnberg und
absolvierte als Stipendiatin die studienbegleitende
Journalistenausbildung des ifp. Nach zahlreichen Studien-
und Forschungsaufenthalten in Portugal hat sie 1997 ihren
Wohnsitz endgültig in die Nähe von Lissabon verlegt, wo sie
als freie Journalistin tätig ist.