Parteijugend zwischen Wandervogel und politischer Reform

ab 19,90 

Wolfgang R. Krabbe (Hrsg.)

Eine Dokumentation zur Geschichte der Weimarer Republik

ISBN 978-3-8258-4641-5
Band-Nr. 24
Jahr 2000
Seiten 248
Bindung broschiert
Reihe Geschichte der Jugend

Artikelnummer: 978-3-8258-4641-5 Kategorien: ,

Beschreibung

Partei-Jugendorganisationen entstanden zu Beginn der Weimarer Republik am
Schnittpunkt zweier Entwicklungslinien. Einerseits folgte ihre Bildung aus
dem Interesse der Parteien, welche die neu geschaffene parlamentarische
Demokratie zu den Trägern des politischen Geschehens machte; sie hatten um
ein enorm erweitertes Wähler- und Mitgliederpotential (Senkung des
Wahlalters; Frauenstimmrecht!) zu kämpfen. Andererseits strebte die von
der Jugendbewegung mobilisierte junge Generation nach dem Zusammenbruch
des Kaiserreichs danach, die politische Zukunft mitgestalten zu können.
Nach dem Abflauen der ersten Begeisterung wandte sich die Jugend zwar
wieder von den Parteien ab, aber ein kleiner Kern politisch Engagierter
scharte sich weiter um sie. Die Parteijugend der fünf klassischen
deutschen Parteien (SPD, DDP, Zentrum, DVP und DNVP) fand zu
individuellen Ausdrucksmöglichkeiten, die zwischen der von der
Mutterpartei übergestülpten Funktion eines „Rekrutendepots“ und dem
Selbstverständnis einer politischen Alternative changierten. Aus den
Kreisen dieser Jugendorganisationen regten sich in der beginnenden Krise
der Republik zahlreiche Reformversuche. Manche, wie die Jungdemokraten und
die Jungsozialisten, führte ihr innerparteilicher Oppositionskurs schon zu
Anfang der 30er Jahre zu Zersplitterung oder Auflösung; die anderen fielen
1933 dem Parteienverbot der Nationalsozialisten zum Opfer.

45 aussagekräftige Dokumente illustrieren die Entwicklung. Eine längere
Einleitung verortet sie in den zeitgeschichtlichen Kontext, und eine
kommentierte Auswahlbibliographie leitet zu vertiefenden Studien an.


Prof. Dr. Wolfgang R. Krabbe lehrt Neuere Geschichte an
der Fernuniversität Hagen.