Beschreibung
Alltagsthemen werden selten von Forschem thematisiert. Der
Verlauf des Arbeitslebens im modernen Afrika gehört zu
diesen wenig behandelten Gebieten. Mit diesem Buch stellt
die Autorin ihre Forschungen zum Bereich der Transformation
des Arbeitssystems in der Elfenbeinküste und in Ghana vor.
Diese Forschungen beruhen auf intensiver Feldforschung vor
allem in urbanen Zentren, aber auch in ländlichen Gegenden.
In dieser Studie wird der soziale Wandel des Arbeitssystems
anhand von strukturellen Transformationsprozessen und
Lebensgeschichten betagter Männer erforscht. Diese
komparative Untersuchung kann zeigen, welche Art von
Symbiose sich durch die Konfrontation von unterschiedlichen
Sozialsystemen (autochthone Gruppen und koloniale bzw.
neokoloniale Staaten) herauskristallisiert hat. Die
vorliegenden Forschungsergebnisse sind kumulativer Art, da
sie auf Globalisierunssprozesse hinweisen die in vielen
Bereichen, die die Soziologie und die Anthropologie
untersuchen, vonstatten gehen. Sie weisen auf
Restrukturierungen hin, die sei; den vierziger und fünfziger
Jahren des 20. Jahrhunderts westafrikanische Länder
verändert haben. Durch diese Transformationsprozesse werden
lokale Gesellschaften an globale Dimensionen gebunden. Das
Paradigma der Entwicklung ermöglicht es, den Akzent auf die
Interaktion zweier unterschiedlicher Sozialsysteme zu legen,
auf Mischungen, auf Fusionen und auf die Einbettung in eine
Geschichte, die mehr und mehr durch ein Weltsystem geprägt
wird.
Ulrike Schuerkens ist promovierte Ethnologin
und promovierte Soziologin. Sie hat vor allem über soziale
Transformationen in verschiedenen Ländern Schwarzafrikas
geforscht. Momentan lehrt sie an der Humboldt-Universität zu
Berlin.