Beschreibung
Anläßlich des 125. Geburtstages von Albert Schweitzer
veröffentlicht Hans Lenk hier seine Studien zu Albert
Schweitzers Ethik. Diese ist vielfach unter dem Schlagwort
“Ehrfurcht vor dem Leben” bekannt geworden, steht jedoch
ebenso – wie Lenk nachweist – unter der Forderung nach
einer praxisnahen, lebenszugewandten konkreten Humanität im
Umgang mit Menschen und anderen Lebewesen. Schweitzer kann
sogar als ein Pionier der derzeitig aktuellen Bioethik
verstanden werden. Sein neuerdings veröffentlichter
Ethiknachlaß zeigt wie schon seine veröffentlichten
Schriften zu “Kultur und Ethik”, dass er sich elementarem
wie rationalem Denken verpflichtet fühlte und in erster
Linie als ein praktischer Philosoph verstand, der eine
Erneuerung der Humanitätsethik fördern wollte, indem er sie
aus dem “Willen zum Leben in mir und in anderen Wesen”
sowie aus der “Ehrfurcht vor diesem und jeglichem Leben”
begründen wollte. Die Aktualität dieses ethischen Ansatzes
und das Prinzip der konkreten Humanität werden gewürdigt,
aber auch einige Schwierigkeiten der Begründung bei
Schweitzer nachgewiesen. Dennoch erweist sich Schweitzers
Humanitätsethik angesichts der Dauerkrise von moralischen
Menschenrechten und der Humanitätsgesinnung als immer noch
hochaktuell.