Beschreibung
Inkulturation des Christentums in Afrika angesichts
des gesellschaftlichen
Wandels beschäftigt sich mit einem der gravierendsten
Probleme
europäischer Kolonial- und Missionsgeschichte im heutigen Afrika, nämlich
mit dem durch diese Geschichte ausgelösten Wandel, der durch die
Oktroyierung eines fremden kulturellen Wertesystems in Gang gesetzt wurde
und afrikanische (auch psychische) Strukturen bis heute nachhaltig prägt.
Diese Arbeit greift nicht nur eine aktuelle Fragestellung auf
(Inkulturationsproblematik), sondern sie eröffnet gleichzeitig einen
originellen Zugang zum Problem. Es geht um die versklavten, gedemütigten
und um ihre Identität gebrachten Afrikaner, die ihre Würde auch innerhalb
des Christentums und der Kirche wiedererlangen sollen.
Kyule hat sich mit Kolonial- und Missionsgeschichte, ethnologischen und
kunstgeschichtlichen Werken ebenso befaßt wie mit wissenssoziologischen
und theologischen Arbeiten afrikanischer Provenienz. Dabei gelingt es ihm,
die verschiedenen Wissensbestände ineinander zu spiegeln und auf das Thema
des gesellschaftlichen Wandels zu fokussieren, ohne das theologische
Anliegen aus den Augen zu verlieren.
Wenn ein authentisches afrikanisches Christentum entstehen soll, dann nur
so, daß es zu einer Inkulturation kommt, die sich der historischen
Hypotheken der Missionsgeschichte stellt, Kultur als Ganzheit aller
Lebensbereiche versteht, sich von westlicher Dominanz freizumachen weiß
und von den eigenen Gläubigen getragen wird.
Mwangangi John Kyule, geb. 1960 in Kenia; Studium der
Theologie und Philosophie an der damaligen Philosophisch-Theologischen
Hochschule der Franziskaner und Kapuziner in Münster. War lange Zeit
Mitarbeiter des Afrika Manyatta Museum in Sorsum bei Hildesheim; wurde
2000 zum Dr. theol. der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
promoviert.