Beschreibung
Kritische Philosophie kann heute nicht mehr mit dem starken Begriff des
Subjekts arbeiten, aber sie muß die Subjekte in ihrem Konzept haben,
verstanden als Handelnde (innerhalb systemischer Komplexe). Diese
Überlegung ist ein gemeinsamer Nenner der Texte des Bandes. Die Themen
sind vielgestaltig: Erinnerungskultur und politische Ästhetik, die Frage
nach dem Subjekt in der Ästhetik der Natur, die regulative Idee der
Menschheit als Subjekt im Strudel der Multikulturalismus-Diskussion, die
Rekonstruktion des Geistes nach dem Modell der Maschine, die literarische
Darstellung von Herausbildung und Zerfall individuell-gesellschaftlicher
Subjektivität vor und in der Moderne, “klassische” und gegenwärtige
Problemstellungen der Ästhetik des autonomen Kunstwerks und der
Massenkultur sowie die Vermittlung von ethischen und ästhetischen
Diskursen. Auf diesen Gebieten zeichnet sich ab, daß die Frage nach dem
Subjekt ein unabgegoltenes Thema der Philosophie ist – entgegen allen
“nachmetaphysischen” Grabreden.
Gerhard Schweppenhäuser, geb. 1960 in Frankfurt am Main,
ist Privatdozent an der Universität/Gesamthochschule Kassel und
Wissenschaftlicher Assistent an der Bauhaus-Universität Weimar. Er war Studienreferendar in
Hamburg, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Hannover und
Gastdozent an der Universität des Bundesstaates Minas Gerais in Belo
Horizonte (Brasilien).