Beschreibung
Die vorgestellten klinisch-ethischen Epikrisen zeichnen sich durch rigorose ethische
Reflexion klinischen Handelns und Entscheidens aus. Die situativ im Einzelfall
getroffenen Entscheidungen sind keine Musterentscheidungen mit Vorbildcharakter,
wohl aber Entscheidungsmuster, welche die komplexen Konflikte in der Erhebung
und Respektierung des Patientenwillens, der ärztlichen Intuition und Verantwortung,
dem medizinisch Möglichen und einer vielfach unklaren Informationslage klinisch und
ethisch vorstellen und nachrechnen. lnsofern sind diese 11 klinisch-ethischen
Epikrisen, vorgestellt von den jeweiligen Verantwortungsträgern, vorbildlich im
Aufzeigen von Konfliktsituationen, die sich im Prozess des Krankheits- und
Behandlungsgeschehens ergeben und modifizieren; sie eignen sich daher
hervorragend als Textbuch für den klinischen und pflegerischen Unterricht.
Klinische und klinisch-ethische Entscheidungen sind komplexe Entscheidungen, die
mehr erfordern als medizinische Lehrbuchkenntnisse, das unterstreichen auch die
empirischen Erhebungen und transdisziplinäre juristische, philosophische,
theologische, intensivmedizinische, methodische und ethische Studien dieses
Bandes.
“Aufgabe des Arztes ist es, unter Beachtung des
Selbstbestimmungsrechtes des Patienten Leben zu erhalten,
Gesundheit zu schützen und wieder herzustellen sowie Leiden
zu lindern und Sterbenden bis zum Tod beizustehen. Die
ärztliche Verpflichtung zur Lebenserhaltung besteht daher
nicht unter allen Umständen. Alle Entscheidungen müssen
individuell erarbeitet werden.” (Grundsätze der
Bundesärztekammer zur ärztlichen Sterbebegleitung, Mai 2004)