Beschreibung
Die Idee der “Neuordnung” Europas bestimmte die Außenpolitik des Dritten
Reiches. Geopolitik, Außenwissenschaften und Raumforschung entwickelten
die vage propagierten Ideen weiter, wobei Europa gleichsam zur
Verfügungsmasse wurde. Losgelöst von Holocaust und Eroberungspolitik
verfügten die “Neuordnungsvorstellungen” über eine hohe Anziehungskraft.
Es entstand die Vision einer “Europäischen Gemeinschaft” zwischen
“Lebensraum”, “Großwirtschaftsraum” und “Solidar- und
Kampfgemeinschaft”, die geopolitische, wirtschaftliche und ideologische
Komponenten mit den spezifisch nationalsozialistischen Hegemonie- und
Eroberungsabsichten verband.
Dr. phil. Birgit Kletzin, geb. 1964 in Magdeburg,
Historikerin, bisher erschienen: Trikolore unterm Hakenkreuz.
Deutsch-französische Kollaboration 1940 – 1944, Opladen 1996.