Beschreibung
In der Neuen Kulturbewegung erlebten die Debatten zu Kind und
Kinderliteratur einen in der Geschichte Chinas einmaligen Höhepunkt.
Kinder wurden als zentrale Ressource entdeckt, von deren Entwicklung das
zukünftige Wohl der Gesellschaft abhing. Darüber hinaus diskutierten
Literaten und Intellektuelle auch “Eigenrecht”, “Wesen” und Bedeutung
von Kindheit für das Individuum. Die dabei entwickelten Auf”|fassungen
hatten weitreichende Auswirkungen auf die zeitgenössischen Reformen der
vorschulischen und schulischen Erziehung, auf das Verfassen von
Kinderliteratur und auf die Überlegungen zu den kulturellen Grundlagen
einer neuen Gesellschaftsordnung. Der in der Chinaforschung bislang
unberücksichtigte Diskurs zu Kindheit und Kinderliteratur wird in
vorliegendem Buch anhand ausgewählter theoretischer Texte von Zhou Zuoren
(1885 – 1967), Ye Shengtao (1894 – 1988) und Tao Xingzhi
(1891 – 1946) rekonstruiert.