Beschreibung
Die nunmehr sanierten Hackeschen Höfe sind in den letzten
Jahren zu einem Vorzeigeobjekt der “neuen” Berliner Mitte
geworden, die in solchen Objekten ihre Attraktivität unter
Beweis stellt – für die Einheimischen wie für die Touristen.
Zugleich aber verkörpern diese Hackeschen Höfe auch das
Dilemma, das sich in dieser neu gewonnen Attraktivität
zeigt: Wo das Hauptstadtpublikum in Scharen strömt, lässt
sich gut flanieren, oft aber schwer “leben”. Wenn bewohnte
Höfe und Kieze zu Schaugehegen werden, wenn “normale”
Bewohner vor dem Trubel fliehen, dann drohen solche Orte
zur touristischen Kulisse zu verkommen. Diese
Konfrontation von privatem und öffentlichem Interesse ist
ein urbaner Konflikt par excellence und damit ein
ausgesprochen ethnologisches Thema: die symbolische
Deutung von öffentlichem Raum und der soziale Kampf
darum.