Beschreibung
Als “fromm und fühlend” lobte Goethe das Hauptwerk Gottfried Arnolds
(1666 – 1714), die Unparteiische Kirchen- und Ketzerhistorie, worin er
mystisch orientierte Querdenker der Kirche in Schutz nahm. Seine
nonkonformistischen Anschauungen bewahrte Arnold bis in sein Spätwerk
Theologia Experimentalis. Diese “Erfahrungslehre”, die im Denkhorizont
des frühen Pietismus den Dialog von reformatorischer Theologie und Mystik
sucht, betrachtet nur das Christentum als überzeugend, das Gott nicht nur
denkt und setzt, sondern tief innerlich erlebt, “schmeckt” und
empfindet. Arnolds innere Glut – so die These des Autors Volker Keding,
theologischer Dozent am Missionsseminar Hermannsburg – kann auch die
Kirche von heute erwärmen.