Beschreibung
Zyperngriechen und -türken lebten zwischen 1571 und 1964 in
den ethnisch gemischten Dörfern Zyperns zusammen. Basierend
auf Aktenstudium in Großbritannien und beiden Teilen Zyperns
sowie auf einer großen Anzahl Interviews analysiert der
Autor die sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungen in
diesen Dörfern. Die Geschichte der ethnisch gemischten
Dörfer Zyperns ist in zweierlei Hinsicht beispielhaft: Zum
einen ist sie ein Musterbeispiel für die Entwicklung zweier
Ethnien von der Koexistenz über die Kooperation bis hin zur
Symbiose; d. h.: die eng aufeinander abgestimmten
Lebensverhältnisse führten zur Annäherung der Ethnien auch
auf kulturellem Gebiet, zu einer Verschmelzung der Ethnien
(Assimilierung) kam es jedoch nicht. Zum anderen ist sie ein
Exempel für die Labilität solcher interethnischer Symbiosen,
da sich die gewachsenen Lebensstrukturen der
Dorfgemeinschaften als zu schwach erwiesen, um das Aufkommen
nationaler Konflikte zu neutralisieren oder – wenigstens
auf Dorfebene – zu entschärfen.