Beschreibung
George F. Kennan, entscheidender Ideengeber für die strategische
Konzeption des Marshallplanes, wird in diesem Buch als Stratege des Kalten
Krieges erkannt, der mit einer kohärenten und moralisch begründeten
Theorie die Abweichungen der amerikanischen Außenpolitik von seinem
theoretischen Ideal wie ein Seismograph registrierte: Dabei fand er in den
vergangenen fünf Dekaden nur selten zur Ruhe. Fast niemals traf die USA
aus seiner Sicht das ideale Maß zwischen legitimer Interesseneröffnung und
notwendiger Interessenbeschränkung. Immer blieb aus Kennans Perspektive
darauf zu verweisen, daß die USA sich über- oder unterschätzte. Seine
Variante der “containment policy” geriet dabei zu einer historischen
Alternative, über deren Qualität heute nur noch auf theoretischer Ebene
spekuliert werden kann, da diese sich nach 1949 nicht mehr durchsetzen
konnte. Die Entscheidungen zur Gründung der NATO, zur
Teilstaatsgründung
in den westlichen Besatzungszonen Deutschlands und zum Bau der
Wasserstoffbombe drängten den Direktor des politischen Planungsstabes des
State Department zur Aufgabe seines Amtes.